Die Chiemgau-Lebenshilfe Werkstätten GmbH (CLW) beabsichtigt im Gewerbegebiet Oderberg ein neues Werkstattgebäude zu bauen.
Im Gegenzug soll die Holzwerkstatt in Höhenstetten in der Gemeinde Palling aufgelöst werden. Der für das Vorhaben in der Stadtverwaltung eingereichte Bauantrag wurde in der Sitzung des Bauausschusses einstimmig genehmigt. Die CLW ist mit ihrer Holzverarbeitung seit 2006 in Höhenstetten in Miete. Wegen des ständig wachsenden Betriebes hat sich die GmbH entschieden, im Gewerbegebiet Oderberg etwas Eigenes zu schaffen. In die neue Adresse an der Heinrich-Hertz-Straße wird nicht nur der Zweig Holzverarbeitung ausgelagert, auch verschiedene andere Bereiche wie Montage und Metallverarbeitung werden darin Platz finden. Wie der Betriebsleiter der CLW Frank Heck der Heimatzeitung sagte, werden in den neuen Werkstätten rund 120 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen.
Der Gebäudekomplex mit einer Nutzfläche von rund 3500 Quadratmeter wird größtenteils ebenerdig ausgerichtet. Nur das Verwaltungsgebäude wird über ein Obergeschoss verfügen. Neben einer Montage- und Verarbeitungshalle wird es auch eine Küche und einen Speisesaal geben. Um dem Thema Inklusion gerecht zu werden, ist auch ein kleines Bistro geplant. Nach der Stellplatzordnung wären 11 Kfz-Stellplätze notwendig. Laut dem Antrag werden aber 17 Kfz-Stellplätze und drei Bus-Stellplätze vorgehalten. Heck geht davon aus, dass im Juni dieses Jahres mit dem Bau begonnen werden kann. Im Frühjahr 2016 soll das Gebäude dann bezugsfertig sein.
Die CLW hat sich in Oderberger Gewerbegebiet ein weiteres Grundstück für einen sogenannten Integrationsbetrieb gesichert. Zunächst soll aber der Bau einer neuen Werkstatt Vorrang haben.
Mit Ausnahme eines Grundstücks, für das laut Stadtverwaltung bereits ein Interessent da ist, konnten in dem Gewerbegebiet Oderberg mittlerweile alle Grundstücke veräußert werden. Seit der Freigabe des rund 4,4 Hektar großen Gewerbegebietes vor rund drei Jahren, sind die zehn Parzellen zwischen 1900 und 13.000 Quadratmeter für 60 Euro pro Quadratmeter (unerschlossen) weggegangen wie die warmen Semmeln. Noch vor der Erschließung entstand auf Höhe der Zufahrt zum Leuchtenhersteller Siteco das erste Gebäude, ein dreistöckiges Nullenergie-Bürohaus. Der vorzeitige Baubeginn war nur möglich, weil die Zufahrt zu diesem ersten Bauvorhaben im neuen Gewerbegebiet über die Georg-Simon-Ohm-Straße gesichert werden konnte. Zu Gunsten der Gewerbeflächen mussten insgesamt 5,5 Hektar Wald gerodet werden. Gleichzeitig musste die Stadt Ausgleichsflächen schaffen, respektive an anderer Stelle wieder zu hundert Prozent aufforsten. Ein Großteil der Ausgleichsflächen konnte Orts nah nachgewiesen werden.
Die Heinrich-Hertz-Straße im Oderberger Gewerbegebiet wird die neue Adresse für die Bereiche Holz und Metall der Chiemgau-Lebenshilfe Werkstätten. Im kommenden Sommer soll mit den Neubau eines Werkstattgebäudes begonnen werden.
Text und Foto: Rasch – 28.02.2015